1. Home
  2. Studien
  3. Arbeitswelt Deutschland
Christoph Schröder Gutachten 15. April 2015 Arbeitswelt Deutschland

Entwicklung und internationale Einordnung von Indikatoren zur Beschreibung der Qualität der Arbeit

PDF herunterladen
Gutachten
Arbeitswelt Deutschland
Christoph Schröder Gutachten 15. April 2015

Arbeitswelt Deutschland

Analyse für die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft

Institut der deutschen Wirtschaft (IW) Institut der deutschen Wirtschaft (IW)

Entwicklung und internationale Einordnung von Indikatoren zur Beschreibung der Qualität der Arbeit

Erwerbstätige sind mit ihrem Leben deutlich zufriedener als Erwerbslose. Der Einfluss der Arbeit auf die Lebenszufriedenheit ist sogar stärker als der des Einkommens. Dabei haben sich die Arbeitsbedingungen und auch die Entlohnung langfristig deutlich verbessert. So hat sich die Kaufkraft der Arbeitnehmerstunde seit 1950 annähernd versechsfacht. Dies ermöglichte auch eine drastische Verkürzung der Arbeitszeit: War Mitte der 1950er-Jahre noch die volle 6-Tage-Woche bei zwei Wochen Urlaub tariflicher Standard, ist heute der Urlaubsanspruch auf sechs Wochen gestiegen und das Wochensoll auf 38 Stunden gesunken. Die tatsächliche Jahresarbeitszeit je Beschäftigten hat sich sogar seit 1950 fast halbiert, auch weil nun fast 40 Prozent der Beschäftigten Teilzeit arbeitet. Die Bedeutung der Nacht- und Schichtarbeit hat sich indes nicht verringert. Denn die Unternehmen müssen ihre Maschinen auslasten und versuchen daher die individuellen Arbeitszeiten der Mitarbeiter und die Betriebslaufzeiten zu entkoppeln. Langfristig deutlich zurückgegangen ist der Krankenstand. Der Anteil der Arbeitnehmer, die aufgrund verminderter Erwerbsfähigkeit in Rente gehen, hat sich sogar von 64 Prozent im Jahr 1960 auf jetzt 21 Prozent reduziert. Für bessere Arbeitsbedingungen spricht auch das verringerte Unfallrisiko: Die Wahrscheinlichkeit, in einen Betriebsunfall verwickelt zu wer-den, ist auf ein Viertel des Werts von 1960 gesunken, und die Zahl der Unfalltoten war 1960 sogar sechsmal so hoch wie heute. Die physischen Arbeitsbedingungen haben sich in den letzten 20 Jahren etwas verbessert. Zugenommen hat dagegen der Termin- und Leistungsdruck, ohne allerdings die Mitarbeiter vermehrt zu überfordern. Denn es berichten jetzt etwas weniger Berufstätige, an der Leistungsgrenze zu arbeiten, als Ende der 1990er-Jahre. Insgesamt zeigt sich in Deutschland ein positiver Dreiklang aus einer hohen Zufriedenheit mit den Arbeitsbedingungen, dem Gefühl, selbst eine gute Arbeit zu machen, und der Ansicht, im Beruf Sinnvolles zu tun.

PDF herunterladen
Gutachten
Arbeitswelt Deutschland
Christoph Schröder Gutachten 15. April 2015

Christoph Schröder: Arbeitswelt Deutschland – Entwicklung und internationale Einordnung von Indikatoren zur Beschreibung der Qualität der Arbeit

Analyse für die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft

Institut der deutschen Wirtschaft (IW) Institut der deutschen Wirtschaft (IW)

Mehr zum Thema

Artikel lesen
Determinanten der Personalplanung in Deutschland
Michael Grömling / Stefanie Seele IW-Report Nr. 27 21. Mai 2024

Determinanten der Personalplanung in Deutschland

Der deutsche Arbeitsmarkt ist seit dem Jahr 2005 auf Wachstumskurs. Eine Ausnahme bildet die Corona-Delle zwischen 2020 und 2022. Schon im Jahr 2023 erreichte der deutsche Arbeitsmarkt die neue Rekordmarke von fast 46 Millionen Erwerbstätigen.

IW

Artikel lesen
Sarah Pierenkemper / Jennifer Potthoff / Oliver Stettes IW-Kurzbericht Nr. 28 13. Mai 2024

Workation: Chancen und Herausforderungen

Die Möglichkeit aus dem Ausland zu arbeiten ist Wunsch vieler Beschäftigten. Rund 15 Prozent der deutschen Unternehmen bieten ihren Mitarbeitenden derzeit die Möglichkeit einer Workation an.

IW

Mehr zum Thema

Inhaltselement mit der ID 8880